Gedichte
von Ferdinand Maks Scheriau
aus Holzminden
scheriau@aol.com


Aus und vorbei

XXII-3

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Vorbemerkung:

Dies könnte unsere Zustände betreffen,
Tut es aber nicht
Dies könnte uns betreffen,
Tut es aber noch viel weniger!
Dies könnte mich betreffen,
Tut es aber ganz bestimmt nicht
Und Dich nicht
Und ihn nicht
Und es nicht
Und sie nicht
Nein, uns betrifft nie etwas
Und Euch!


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Nun,
So verreckt doch
Ihr dummen Schweine
Mit Eurem Hasch
Und Bier
Und Zigaretten
Und der Pille
Und den Scheissautos
Und Eurem Wohlstand
Rundum!
Nach vierzehn Tagen
Weint keine Sau Euch mehr nach
Aus und vorbei!

Füllt die Schronhaufen,
Die marmorbestückten,
Schmiedeeisenstrotzenden,
Lichterbesäten,
Blumenmuftigen
Mit Umen oder Kadavern,
Lasst Euren Krebs den Würmern schmecken


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Und die Flammen Euren Herzinfarkt brotzeln,
Bezahlt die Pastoren
Für rührenden Schmalz
Über Eurem Loche.
Und lasst Eure Witwen trösten:
Vielleicht werden sie
Einmal im Leben noch glücklich,
Dort, wo Euer Leichnam früher immer versagt!

Nach vierzehn Tagen
Kräht kein Hahnrei mehr
Aus seinem Grab.
Aus und vorbei!

Bloss ich,
Ich bitte und bettle
Die Lerche morgens aus Korn und Feld.
Ich bitte und bettle
Die Falter über Blume und Busch.
Ich bitte und bettle
Das Rauschen aus allen Wäldern,
Aus allen Flüssen,
Die Wolken hin über Berg und Stadt.


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Vielleicht schenkt mir immer wieder
Ein Augenpaar träumenden Blick,
Vielleicht ein weichfeuchtes Lippenpaar
Küsse und Glut.
Ich bitte und bettle die Gräser, die Grillen,
den Mond
Und die Nacht.

Denn nach vierzehn Tagen
Kräht auch mir
Kein Hahn mehr
Sein fröhliches Kikeriki
Aus dem wurmzerfressenen Haufen
Voll Mist,

Wenn es einmal mit mir
Aus
Und Vorbei!


FMS 110970



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zuletzt aktualisiert am/ date de la dernière actualisation/ last update at 05.05.2004
Erstellt von Rüdiger Scheriau
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