Du hast das Heute verloren - dieser Gedichtband von Ferdinand Maks Scheriau (Nante) stellt 21 seiner Gedichte vor. Es sind kritische Gedanken, die Nante über unsere Gesellschaft festgehalten hat. Als junger Mann war er engagiert und ohne zu hinterfragen in den Krieg gezogen. Erst spät begriff er, auf was er hereingefallen war. Nante hat den Krieg überlebt, aber die Erinnerung an diese schrecklichen Erlebnisse ist in ihm wach geblieben. In seiner lyrischen Erzählung "Und atmeten ihre Angst" (ebenfalls in der Holzmindener Reihe erschienen) hat er diese Erlebnisse aufgearbeitet und sie an die Jüngeren weitergegeben, vor allem an jene, die erst nach dem Krieg geboren wurden. In diesem Band sind einige Gedichte enthalten, die sich ebenfalls mit dem Krieg befassen, aber vor allem damit, wie unsere Gesellschaft mit ihrer Geschichte umgeht. Der Heuchelei, dem Verdrängen setzt er die Erinnerung entgegen.

Darüber hinaus sind in diesem Band auch eine Reihe von Gedanken über unsere kalte, nüchterne und oft menschenverachtende, menschenfeindliche Gesellschaft zum Ausdruck gebracht. Er bringt seine Wut, seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck, aber er setzt gegen die Kälte unserer, seiner Zeit die "unverbesserliche" Hoffnung, seinen unzerstörbaren Glauben an die menschliche Begegnung und seine Faszination für die Natur in all ihren Facetten.

Den Gedichten sind eine Reihe seiner Skizzen und Zeichnungen zugeordnet. Zwar habe ich bei der Auswahl versucht, jeweils inhaltliche Bezüge zu den Texten herzustellen, dennoch habe ich darauf verzichtet, im Sinne reiner Illustration vorzugehen. Das heißt, die einem Gedicht zugeordneten Gesichter, Personen und Situationen sind in keinem Fall identisch mit denen in den Gedichten

. Nantes Zeichnungen sind eigenständige und unabhängig von den Gedichten entstandene Werke. Sie sind Dokumente seiner Faszination für die Schönheit der Menschen, der Landschaften, der Natur. Sie sind eine Art zeichnerisches Tagebuch seines Erlebens, das er durch diese Skizzen gegen das Vergessen sichert.