Gedichte
von Ferdinand Maks Scheriau
aus Holzminden
scheriau@aol.com
Flattnitz
Jetzt stoßen durch den Schnee Die Rosen unserer Berge Ihre Köpfe, Bleichrosa, knospenzart, Daß man vor jedem Blütenstrauß Singen und die Hände breiten möchte Über dieses Wunder Eines späten Wintertags. So lange ist es her, Daß ich den Atem Des Firns getrunken habe, Der in der Sonne gleißt In tausend weichen Lichtern, Daß in dem rauschend Kieferngrund Auf meiner Schier schrägen Brettern Ich hab geträumt. Vom Eisenhut Wehte die Wetterfahne Weiß Und blendend in das Blau, Das sich gewölbt Über der kleinen Kuppelkirche Auf der Alm. Vorbei! Vorbei! Am kleinen See Tauten die ersten Stellen dunkel auf Rund, in der Sonne spiegelnd, Und wenn ich etwas nur Das Haupt geneigt, Den Blick gesenkt, Dann sah ich Deiner sonnenbraunen Glieder Atemspiel Im leisen Auf und Ab Der ewigen Vergänglichkeit rundum: Von Tag und Nacht, Von Frühling, Winter, Sommer, Herbst, Und Leben, Leben, Leben ohne Ende, Schön und wild, Wie all die Berge, All die Hänge, All die Himmel Über uns. FMS 1962 1998 |
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zuletzt aktualisiert am/ date de la dernière actualisation/ last update at 05.05.2004
Erstellt von Rüdiger Scheriau
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